Unser Konzertprogramm 2023
Aktuelle Termine des Konzertchor Federsee
Probentermine
Probentermine
Konzerttermine
Konzerttermine
„…o könnt´ ich fliegen wie Tauben dahin…“
„…o könnt´ ich fliegen wie Tauben dahin…“
19. November 2023, 17 Uhr
Stiftskirche, Bad Buchau
Die Messe D-Dur op. 86 von Antonín Dvorak (1841-1904) nimmt eine Sonderstellung innerhalb der Kirchenmusik Dvoraks ein. Formal durchaus groß angelegt, war sie doch in der Erstfassung von 1887, die der Aufführung in Bad Buchau zugrunde liegt, für eher bescheidene Verhältnisse zur Einweihung einer Privatkapelle gedacht. Dvorak schrieb dann auch eine Musik in traditionellen Formen und erprobten satztechnischen Mustern, mit originellen, im Melos manchmal volkstümlich bzw. volksliedhaft geprägten Gedanken und einem bemerkenswerten und bisweilen überraschenden harmonischen Reichtum. Die Messe stellt sich ganz in den Dienst einer Gottesverehrung, die eher von lyrischer Meditation als von dramatischer Unmittelbarkeit gekennzeichnet ist und wird damit zu Dvoraks ganz persönlichem Bekenntnis zu „Glaube, Liebe und Hoffnung zu Gott“ und gleichrangig „zur Ehre unserer Kunst“, wie der Komponist in einem Brief schreibt. Diesem doppelten Anspruch wird das Werk zweifelsohne mehr als gerecht.
Felix Mendelssohn Bartholdys (1809-1847) viktorianische Hymne „Hör mein Bitten“ in der Erstfassung (1844) für Sopran solo, Chor und Orgel bezieht sich formal auf das traditionelle englische Vers-Anthem mit seinen häufigen Wechseln von Solo und Chorpartien.
Als Textvorlage diente Mendelssohn hier eine Nachdichtung es 55. Psalms, die, wie auch das Textbuch zu seinem großen Oratorium „Elias“, aus der Feder des Librettisten William Bartholomew stammt. Der Psalmsänger sieht sich hier in schwierigem und feindlichem Umfeld bedrängt und erfleht unter dem Eindruck einer ständigen Bedrohung Ruhe, Geborgenheit und Abgeschiedenheit. Dem ausdrucksstark komponierten Sopransolopart ist der Chor kontrastierend gegenübergestellt, dem keine begleitende sondern eine sehr aktive Rolle zugedacht ist, in der er in ständigem Dialog mit der Solostimme eigene lyrische und bisweilen auch dramatische Akzente setzt.
Gerald Finzis (1901-1956) Musikstil ist zwar in der spätromantischen Tradition verwurzelt. Finzi entwickelte jedoch seinen ganz eigenen Personalstil innerhalb einer musikalischen `splendid isolation` der Insel, die eine gewisse „Englishness“ einer Reihe von Komponisten seiner Generation befördert hat, deren bekanntester sicher Benjamin Britten ist. Gerald Finzis 4 bis 8-stimmiges Magnificat (1952) wurde für den Chor des Smith Colleges in Northampton, Massachusetts geschrieben und ist nicht für den liturgischen Gebrauch gedacht. Finzi gelingt ein durch und durch lyrisch - kontrapunktisch konzipiertes, dabei aber auch in ungemein dramatischen Momenten aufbrausendes Werk, das ganz in der Tradition der großen englischen Kathedralmusiken stehend einem humanistischen ´Glauben´ an die Unauslöschlichkeit des Lebens und der Kunst huldigt.
Für die Bad Buchauer Aufführung konnte wieder Christoph Lahme gewonnen werden, der eine neue Fassung der Werke für Klavier und Harmonium erstellen wird, die den Konzertchor effektvoll und klangschön unterstützen werden. Ein bewährtes Vokalsolistenquartett ergänzt und bereichert die Besetzung. Geplant ist eine Aufführung am 19.November 2023 um 17.00h in der Stiftskirche Bad Buchau.
Die Probenarbeit beginnt am Montag, 16. Januar 2023 um 20:00h im Ev. Gemeindehaus, Bad Buchau, Karlstraße. Wie immer, wird in der Regel einmal im Monat montags von 20:00 - 22:00h im Ev. Gemeindehaus geprobt. Interessierte Sängerinnen und Sänger sind herzlich zu den Proben eingeladen.